Warum mögen Sachsen Bondage

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Warum sind Sachsen mit Abstand das Völkchen, welches sich am

meisten für Fesselspiele interessiert?

 

Bei meinen Workshops ist zumeist recht gut zu beobachten, dass Sachsen wenig Berührungsängste mit dem Thema Bondage haben. Ich erlebe Teilnehmer aus der ehemaligen DDR stets als stark selbstbestimmt, experimentierfreudig und enorm unbeschwert. Erfragt man die Motivation meiner Workshop Teilnehmer, so ist nicht selten die Antwort „Och, wir probieren einfach gern Neues aus“, gefolgt von einem koketten Lächeln.

 

Haben der FKK-Kult und die sexuelle Freizügigkeit zu DDR-Zeiten dazu geführt, dass Sachsen schon damals vieles ausprobiert haben und heute in SM den neuen ultimativen Kick sehen?

 

Nun, ich wage zu bezweifeln, dass SM perse den ultimativen Kick darstellt. Vielmehr ist es für die Menschen lediglich eines von unzähligen Stilmitteln. Eine Variante von vielen eben. Eine Möglichkeit Neues zu entdecken und das Sexleben, ausgerichtet an seinen eigenen vielfältigen Bedürfnissen, zu bereichern. Sicherlich ist der FKK-Kult, und die oft zitierte sexuelle Freizügigkeit der DDR-Bürger, nur Sinnbild und Ausdruck einer ganz eigenen sexuellen Kultur. Jede Region und jede Kultur bringt nun mal eine andere Sexualität mit sich.

 

Und wenn Experimentierfreudigkeit, Erfindungsreichtum, der Wille nach Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung wie seiner Zeit den Alltag bestimmen, so ist es sicherlich auch nicht verwunderlich, dass sich diese tiefverwurzelten Bedürfnisse auch in die Sexualität übertragen. Und der Sachse an sich würde wohl auch diese Debatte bewusst locker und unbeschwert analysieren mit „Es fetzt halt ein wenig herumzuprobieren“.

 

Sind Westdeutsche vielleicht spießiger oder schüchterner was das

angeht?

 

Nein, das kann man so pauschal nicht sagen. Der jedoch für mich deutlichste zu beobachtende Unterscheid ist vielleicht, dass westdeutsche Bondage- Einsteiger etwas kontrollierter und abgeklärter wirken. Nicht ganz so ungezwungen und locker. Vielleicht ist das noch das sexuell-kulturelle Ergebnis einer eben etwas aufgeklärteren Kultur Westdeutschlands. Hier war der Zugang zu Pornos, Sex-Shops und andere Angebote leichter als in Ostdeutschland. Und vielleicht leidet ja auch die experimentelle Neugier unter der stetigen Verfügbarkeit.

 

Auch in einem Gespräch mit JOYclub, dem führenden sozialerotischen Netzwerk im Internet, bestätigte mich bei meinen Beobachtungen. So gaben 64% der Sachsen in einer großangelegten Online-Umfrage an „Ausprobieren muss man alles“. Und für 68 % der Sachsen ist es demnach erregend oder sie haben es zumindest einmal probiert sich mit Seil, Handschellen oder Ähnlichem zu fesseln.

 

Ater Crudus

Quellen:

 

JOYclub: Deutsche sind im Bett experimentierfreudig

 

JOYclub: Die Ergebnisse im Einzelnen

Leipzig, 21. Juli 2015 

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